Warum Informatik studieren?
Warum Informatik studieren?
Informatik ist eines der interessantesten, vielseitigsten und entwicklungsfähigsten Studienfächer.
In fast allen gesellschaft- wie wissenschaftlich relevanten Themenbereichen geht es nicht mehr ohne Informatik:
Von technischen Fachbereichen über Betriebswirtschaft, Medizin, Biologie, Psychologie bis hin zur Soziologie und Pädagogik: Informatik ist als umfassende Grundlagen- und Querschnittsdisziplin zu verstehen, die sich mit den technischen, organisatorischen und gesellschaftspolitischen Fragen der Entwicklung und Nutzung von Systemen der Informationstechnik befasst.
Helfen Sie mit, interdisziplinäre Projekte in allen gesellschaftlich relevanten Bereiche zu verbessern, um eine nachhaltigere und lebenswertere Zukunft mitzugestalten!
Informatikerinnen und Informatiker sind Problemlöser, bzw. Optimierer!
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass ein Informatikstudium zwangsläufig zum Beruf „Programmiererin bzw. Programmierer“ führt. Wer später „nur“ programmieren will, muss nicht Informatik studieren – schon gar nicht an einer Universität.
Informatikerinnen und Informatiker arbeiten ähnlich wie Architektinnen und Architekten: Sie analysieren (zum Teil unbekannte) Anwendungbereiche, arbeiten die für eine Problemlösung wesentlichen Kriterien heraus, stellen unwichtige Details zurück und entwickeln gemeinsam mit den Fachleuten des Anwendungsfeldes Problemlösungen. Diese Fähigkeiten werden im wissenschaftlichen Bereich und in vielen Unternehmen sehr hoch geschätzt.
Edsgar W. Dijkstra, einer der Pioniere der Informatik hat es einmal sehr treffend formuliert:
„In der Informatik geht es genauso wenig um Computer wie in der Astronomie um Teleskope“
Beispiel Navigationssystem: Autofahrende möchten, dass das System selbstständig die schnellste Route bis zum Ziel ausarbeitet. Informatikerinnen und Informatiker interessiert, nach welchen Regeln (Algorithmen) das System vorgeht. Wie effektiv ist dabei die Vorgehensweise? Welche Randbedingungen (Art der Straßenverbindungen, Umleitungen) gilt es zu beachten? Welche weiteren Faktoren sind zu beachten: Staumeldungen, Wettereinflüsse, etc.
Weitere Fragestellungen für eine Informatikerin bzw. einen Informatiker sind z. B.:
– Können Unwetterkatastrophen (z.B. Tsunamis) mit Hilfe von Sensordaten und Computersimulationen in Zukunft vorhergesagt werden?
– Wie könnte die Energieversorgung für die Elektromobilität optimiert werden?
– Können sich Fahrzeuge in Zukunft gegenseitig vor Gefahren warnen?
– Wie könnte eine Ärztin oder ein Arzt einen PC bedienen, ohne ihn (z. B. während einer OP) zu berühren?
– Wie könnte der immer stärker werdende (Daten-)verkehr bei begrenzten Kapazitäten optimiert werden?
– Gibt es Möglichkeiten durch Computersimulationen resourcenschonende, nachhaltige Produktionsprozesse zu entwickeln?
Anschauliche Beispiele finden Sie auch unter der Sektion: Informatik-Videos:
Welche Voraussetzungen sollte ich mitbringen?
Generell wichtig ist, die eigene Motivation – das eigene Interesse an der Materie!Informatik – gerade auf Uni-Niveau bedeutet nicht, „Profi-Entwicklerin oder -Entwickler“ zu werden. Natürlich muss man gerade am Anfang des Studiums viel implementieren (Das Beherrschen einer Programmiersprache ist so etwas wie das Beherschen der Werkzeuge für Handwerkerinnen und Handwerker). Aber Informatik ist viel mehr als „nur“ Programmieren. Warum sind manche Probleme nicht algorithmisch lösbar – selbst von einem Quantencomputer nicht? Warum funktioniert der eine Algorithmus sehr viel schneller als der andere (bei gleich gut ausgestattetem Rechnersystem)? Wie spiegeln wir die zunehmende Parallelität der Prozessoren in einer Programmiersprache wieder? Welche Angriffszenarien müssen wir in Zukunft kennen und Rechnersysteme davor schützen (z.B. auch durch Künstliche Intelligenz)? Alles das sind Fragen an die Informatik – Und? Neugierig geworden? |
Und wenn ich noch keine Programmierkenntnisse habe?
Das Modul „Einführung in die Programmierung“ im ersten Semester orientiert sich am Schulstoff, der im Lehrplan der bayerischen Gymnasialschulordnung zur objektorientierten Programmierung vorgeschrieben ist, geht aber schneller voran und weit darüber hinaus (Informatik ist Pflichtfach an bayerischen Gymnasien). Wer noch keinerlei Programmierkenntnisse in Java hat, dem wird empfohlen, sich bereits vor Studienbeginn in die Grundlagen der Programmiersprache Java einzuarbeiten. Hierzu stehen zahlreiche Java-Einführungsbücher (z. B. auch online, siehe hier), Java-Tutorials in youtube und Online-Lernportale (wie z. B. dieses hier) zur Verfügung. Sie erleichtern sich den Studieneinstieg dadurch enorm.
Sonstige Voraussetzungen?
Geistige Flexibilität und Kreativität sind beim Entwickeln immer wieder neuer analytischer Konzepte für wechselnde Anwendungsbereiche unabdingbar. Wer abstraktes Denken etwa im Mathematik- oder Physikunterricht trainiert hat und Freude daran hatte, mathematische Methoden in der Praxis anzuwenden, ist in der Informatik bestimmt gut aufgehoben. Einsatzbereitschaft, eine selbständige, strukturierte Arbeitsweise und die Fähigkeit im Team zu arbeiten sind weitere Erfolgsfaktoren für ein Informatik-Studium. Außerdem sollte man ein ordentliches Maß an Durchhaltevermögen mitbringen, um sich z. B. auch über längere Zeit mit komplexen Problemen zu beschäftigen ohne gleich nach wenigen Minuten entnervt aufzugeben, wenn man (noch) keine Lösung gefunden hat. Zudem sollte man sich nicht davor scheuen, auch mal einen Text in englischer Sprache (z.B. Fachartikel oder Fachliteratur) zu lesen.
KEINE Voraussetzungen sind z. B.:
– Abitur in Informatik (z.B. in Bayern möglich)
– Wissen über PC-Hardware oder Anwenderprogramme
– Note 1,xx in Mathematik
– Netzwerk-Administrationskenntnisse, etc.
Wo arbeiten Informatikerinnen und Informatiker?
Den Absolvierenden mit Bachelor/Master in Informatik bieten sich später sehr vielfältige Tätigkeitsbereiche:
– In hochtechnologischen Entwicklungsabteilungen:
z. B. in der Automobilindustrie oder der Medizintechnik.
– In Forschung und Lehre:
z. B. beim Entwurf und Entwicklung neuer Hard- und Software-Technologien.
– In der Datenverarbeitungsindustrie:
Bei der Entwicklung, Vertrieb und Wartung von Betriebs- und Anwendungssoftware, Hardware- und Netzwerkkomponenten.
– Beim Anwender von Informationstechnologien:
Betrieb umfangreicher EDV-Installationen, Integration und Optimierung komplexer Anwendungen, Pflege und Weiterentwicklung von anwendungsorientierten Teilsystemen.
Einige Portraits von Absolvierenden finden Sie auf der Seite Informatiker/-in als Beruf.
Studiengänge mit Informatik
An folgenden Studiengänge ist das Department Informatik beteiligt:
- Informatik (B. Sc. / M. Sc.) – (Master-Studienstart auch zum Sommersemester möglich)
- Informations- und Kommunikationstechnik
- Computational Engineering
- Digitale Geistes- und Sozialwissenschaften
- Lehramt Informatik
- Medizintechnik
- Wirtschaftsinformatik
- Master Artificial Intelligence (Internationaler Masterstudiengang)